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Zwischen Schreibtisch und Langstrecke

18.07.2023 Zwischen Schreibtisch und Langstrecke
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Interview mit Ultra-Läufer Martin Glodowski

Martin ist Teamleiter bei der TK in Berlin und leidenschaftlicher Ultra-Läufer. Er verrät im Interview, wie ihn seine Erfahrungen im Langstreckenlauf, die mentale und körperliche Anstrengung, persönlich weiterentwickeln und welchen Mehrwert diese für seinen beruflichen Kontext mitbringen.

Welchen Stellenwert hat der Sport in deinem Leben?

Sport hat für mich schon immer einen sehr hohen Stellenwert gehabt. Ich ziehe hier sehr starke Parallelen zum Arbeitsleben. Für mich ging die Zeit der Weiterentwicklung auf Arbeit einher mit immer neuen Herausforderungen im Sport. Als ich vor 10 Jahren bei der TK angefangen habe, war es für mich im läuferischen Kontext kaum möglich, eine fünf Kilometer Runde im Park zu drehen, ohne danach völlig fertig zu sein. Der Körper funktioniert aber wie unser Kopf – beide passen sich an. Entweder an die körperliche Anstrengung und Leistung oder aber auch an neue Situationen im Arbeitsleben. Ich hätte mir als Beispiel nie vorstellen können, vor mehreren Menschen zu stehen. Heute ist es so, dass ich auch mal auf einer Tagung auf der Bühne stehe und vor über 150 Leuten rede.

Wir passen uns an – wir müssen nur wollen. So wollte ich es auch im sportlichen Sinne. Ich habe meinen ersten Halbmarathon als Ziel genommen, dann kam der Marathon und mit ein wenig Abstand habe ich dann den Ultra-Lauf für mich entdeckt. Selbstverständlich geht das nur, wenn man eine gewisse Leidenschaft für diesen Sport entwickelt. Man muss es lieben.

Was genau kann man sich unter einem Ultra-Läufer vorstellen?

Ultra-Lauf beginnt da, wo der Marathon mit 42,195 Kilometern aufhört. Alles, was darüber liegt, nennt man Ultra-Marathon. Meist beginnen diese Läufe bei ungefähr 45 Kilometern. Nach oben hin ist dabei aber kaum eine Grenze gesetzt.

Es gibt noch einen kleinen Unterschied bei den Ultra-Läufen. Da gibt es die Stadt- und Straßenläufe auf Ultradistanz oder – und das ist dann schon mehr mein Sport – die Ultra-Trail-Läufe. Diese finden zum größten Teil abseits von Straßen statt und führen meist noch durch bergiges Gelände. Da wird es schon mal anstrengend bei dem Hoch und runter.

Ich persönlich habe jetzt schon einige Läufe auf über 100 Kilometern am Stück absolviert und musste dabei teilweise über 5.000 Höhenmeter im Anstieg und auch wieder im Abstieg überwinden. Da hat man auch schnell mal den dritten Marathon an einem Tag hinter sich gebracht und zusätzlich eine ordentliche Bergtour in den Beinen.

Wie gelingt dir bei diesem Sport der Spagat zwischen Privat- und Berufsleben? 

Ich bin verheiratet und Familienvater von zwei Kindern bin. Meine Tochter geht in die Schule und mein Sohn noch in die Kita. Da habe ich einiges zu kombinieren, was ein gutes Zeitmanagement erfordert.

Meine Arbeit und die TK bieten mir aber eine super Möglichkeit, das Ganze in Balance zu halten. Wir haben eine wöchentliche Arbeitszeit von 35,5 Stunden und diese kann ich zusätzlich noch recht flexibel gestalten. Selbstverständlich habe ich meine festen Termine auf Arbeit, jedoch geht es auch mal, dass ich mich für eine längere Mittagspause rausnehme und später weiterarbeite. Diese Pause nutze ich dann schon hin und wieder mal für ein Läufchen.

Meine Haupttrainingszeit liegt entweder in den frühen Morgenstunden, wenn die meisten noch im Bett liegen oder am Abend, wenn meine Kinder so langsam zu Bett gehen. Um das zu schaffen, muss man den inneren „Schweinehund“ gänzlich verbannen. Ich gehe auch im Winter um 21 Uhr bei Schneefall und Wind raus. Würde ich das nicht machen, dann würde ich meine Ziele, die vor allem Laufveranstaltungen sind, nicht erreichen. Das Ganze mache ich dann schon 5-mal die Woche.

Als Ziel nehme ich mir so zwei bis drei Hauptevents pro Jahr vor, wo es in die Alpen oder auch mal in andere Länder geht. Für die Vorbereitung suche ich mir dann immer noch ein paar regionale Veranstaltungen raus, auf denen ich mich dann ein wenig teste. Ein großer Vorteil meiner Reisen ist, dass ich innerhalb kurzer Zeit viel von der Umgebung erleben kann. Das motiviert natürlich zusätzlich. 

Durch den Sport gehst du oft an deine körperlichen Grenzen. Wieso? 

Ich bin der Überzeugung, dass wir uns nur weiter entwickeln können, wenn wir unsere Komfortzone verlassen und neue Erfahrungen sammeln. Ich lerne mich anders kennen. Sei es eine Situation im Job, in der man vorher noch nie gewesen ist oder eben der Lauf bei über 100 Kilometern. Ich erfahre, wie es ist, wenn der Kopf einem sagt, dass es nicht mehr weiter geht oder man das nicht mehr möchte, man sich dennoch fortbewegt und die Situation annimmt. Diese Stimme im Kopf, die einen zurück in die Komfortzone bringen möchte, muss überhört werden. Aus Erfahrungen werden dann nämlich Kenntnisse und daraus ein neuer Status quo, von dem aus ich mir einen neuen Lauf oder eben eine neue Aufgabe im Job suche.

Um mich Mental – Achtung Doppeldeutung: am Laufen zu halten – nutze ich ein Mantra, welches bei mir sehr gut funktioniert. Wenn es dann nämlich so richtig hart wird während des Ultra-Laufs, sage ich mir, dass ich genau für diesen Moment angetreten bin und ich diesen Moment, in dem es schwer wird, liebe. „Ich liebe, was ich tue“. Das hilft mir, einen Schritt nach dem anderen zu machen, weil es eben auch der Wahrheit entspricht.

Ich habe mich aber auch schon mal verletzt und musste aus einem Lauf aussteigen. Auch das gehört bei dem Sport dazu. Das ist eine andere Grenze, die man nicht überwinden sollte. Ich möchte am Ende fit und gesund bleiben. Zusätzlich bewirkt so eine Erfahrung, dass man über seine Routine nachdenkt. Bei meiner Verletzung bin ich durch eine Unachtsamkeit heftig umgeknickt. Das ist passiert, weil ich mich nicht konzentriert habe. Das stärkt meinen Fokus für den nächsten Lauf und ist am Ende eine wichtige Erfahrung.

Wie wirkt sich das Laufen auf deinen Beruf aus? 

Da schließt sich wieder der Kreis: Es ist nicht nur eine körperliche Anstrengung, sondern vor allem eine mentale Herausforderung, einen solchen Lauf zu absolvieren. Da profitiere ich davon, dass ich im Arbeitsleben sehr wissbegierig unterwegs bin und mich auch geistig teste, aber im Umkehrschluss helfen mir die Läufe, meine Komfortzone zu verlassen und festzustellen, dass immer noch ein bisschen mehr geht. Am Ende ist es auch nur einen Schritt nach dem anderen zu gehen. Man muss es einfach tun und nicht stehen bleiben. Das Laufen wirkt sich dadurch auf alle Bereiche in meinem Leben durchweg positiv aus und bringt mir eine grundsätzlich optimistische Einstellung.

Mein großes Ziel ist es, dass meine Kolleginnen und Kollegen der TK von meinen Erfahrungen profitieren können und so thematisiere ich je nach Kontext gerne in Form von Beispielen aus dem Sport.

Ich möchte meine Kenntnisse aus dem Laufsport auch nutzen, andere Menschen zu motivieren, selbst Ziele zu verfolgen und sich auf den Weg zu machen. Dafür plane ich, immer mehr davon zu berichten, Brücken ins Berufsleben zu schlagen und auch Vorträge in diesem Bezug aufzusetzen. Also auch dahingehend wirkt sich mein Sport auf den Beruf aus. 

Wie wichtig ist es, einen Ausgleich zum Bürojob zu haben? 

Aus meiner Sicht ist Sport ein sehr wichtiger Teil im Leben, um vor allem dem Körper und dem Geist bei einem Bürojob einen Ausgleich zu bieten. Ich möchte jetzt nicht wissenschaftlich werden, jedoch spricht die Wissenschaft für sich: Sport hat viele positive Auswirkungen. Natürlich rate ich nicht dazu, es auch in extremer Form zu betreiben, wie ich. Das ist nicht notwendig und am Ende kann dies auch das Gegenteil bewirken. Durch meine mehrjährige Erfahrung weiß ich, was ich brauche, um zu regenerieren und vor allem auch, wann ich mich belasten kann und wieder entlasten muss.

Mein Rat ist, sich Gedanken zu machen, was einem Spaß bringt und worin man sich wohl fühlt. Auf keinen Fall muss es der Laufsport sein – den habe ich für mich entdeckt. Es gibt aber so viele Möglichkeiten, in Bewegung zu bleiben und sich etwas Gutes zu tun. Es ist wichtig, herauszufinden, was das ist. Dann wird es auch leichter mit der Motivation sein. 

Was sind deine Tipps, um die mentale Stärke zu trainieren?

  • Ganz wichtig ist es, sich Ziele zu setzen, damit man eine Orientierung hat und den Weg dort hin planen kann. Diesen Weg sollte man in einzelne Schritte einteilen und dann vor allem die kleinen Erfolge feiern. Diese helfen einem, sich mental einzustellen und zu wissen, dass man sich auf dem richtigen Weg befindet.

 

  • Es wird schwer mit der Motivation, wenn man sich als Beispiel den Marathon vornimmt, aber jetzt erst mit dem Laufsport beginnt. Das Ziel scheint ungreifbar zu sein. Das erste Vorhaben sollte dann doch lieber die erste 5 oder 10 Kilometerrunde sein. Hat man das erreicht, plant man den nächsten Schritt und ist erstmal mächtig Stolz auf sich, in dem man zurückschaut, was bereits erreicht wurde.

 

  • Ich nutze zusätzlich für meine langen Läufe die Form der Meditation und Visualisierung. Ich plane schon Tage vorher meinen Zieleinlauf ins kleinste Detail und durchlebe diesen Moment so intensiv im Voraus, dass ich teilweise Gänsehaut bekomme. Es fühlt sich dann oft schon so an, als hätte man es geschafft. Diese Visualisierung trage ich beim Lauf dann in meinen Gedanken mit, was mir hilft, dass ich diesen Moment unbedingt in echt erleben möchte. Das motiviert mich ungemein.

 

Ich könnte hier noch viel mehr dazu erzählen, aber das würde bestimmt den Rahmen sprengen. Ich freue mich aber über jedes einzelne Gespräch zu diesem Thema und bin sehr dankbar, dass ich einen kleinen Einblick in meine Leidenschaft geben darf.

Zur Person

Martin Glodowski ist Teamleiter eines VS-Teams in Berlin – VS steht für Versicherten-Service und beinhaltet den telefonischen Kundenkontakt mit unseren Versicherten. Als gelernter Sozialversicherungsfachangestellter startete er vor zehn Jahren bei der TK. Begonnen mit einer sachbearbeitenden Tätigkeit merkte er schnell, dass er sich noch weiter entwickeln wollte und suchte neue Herausforderungen. Durch die TK-Management Programme entwickelte er sich bis zu seiner aktuellen Position als Teamleiter.

18.07.2023 Zwischen Schreibtisch und Langstrecke
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Jördis Gräning

Social Media und HR-Marketing Managerin

In meinem Bachelor Studium Multimedia Production und anschließendem Masterstudium BWL habe ich mich auf die Themenfelder Personal und Marketing konzentriert. Mein Berufseinstieg erfolgte dann 2020 bei der TK im Team Werbung und HR Marketing. Hier betreue ich nun als HR-Marketing-Managerin den Bereich Social Media und bin für die Redaktionsplanung, Contenterstellung sowie das Community Management zuständig.

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