Hallo Christin, wie schön, dass du dabei bist! Was machst du bei der TK?
Hallo, mein Name ist Christin Wagemeyer. Ich bin 33 Jahre, gebürtige Rostockerin und seit 8 Jahren Führungskraft in der TK. Derzeit leite ich den Vertriebspartner-Service und das English Agent Team. Privat bin ich in einer kleinen Stadt an der Luhe zu Hause. Wenn ich nicht im Home Office bin, dann pendle ich mit dem Fahrrad und Metronom ins schöne Hamburg-Harburg. Somit spare ich mir das Fitnessstudio und kann mehr Zeit mit meiner Familie verbringen.
Was macht dir Spaß an der Führungsaufgabe?
Am meisten Spaß an der Führungsaufgabe machen mir die Mitarbeitenden. Ich empfinde es als erfüllend, Menschen dort abzuholen und zu begeistern, wo sie gerade stehen. Unsere Mitarbeitenden sind unser größter Erfolgsfaktor und ich versuche jeden Tag aufs Neue, eine Umgebung zu schaffen, in der alle ihre Aufgaben gern und mit Herzblut erledigen können. So führe ich beispielsweise wöchentlich virtuelle Teamarbeitsgespräche (kurz TAGs) mit meinem bundesweit verteilten Team durch. Diese TAGs zahlen auf ein positives Teamklima, gute Transparenz und gesicherten Informationsfluss ein, an dem sich jedes Teammitglied beteiligen darf. So bleiben wir auch virtuell verbunden.
An der Führungsaufgabe finde ich schön, dass ich durch mein eigenes Vorleben, die Werte der TK für die Mitarbeitenden greifbarer machen kann.
Im Führungsteam (die Teamkoordinator:Innen und ich) arbeiten wir Hand in Hand. Jede hat ihre Aufgabe und einen entsprechenden Verantwortungsbereich. Ich hole und gebe Feedback, berate und lasse mich beraten. Wir profitieren voneinander und entwickeln uns gemeinsam weiter.
Mein Herz schlägt für Personalentwicklung. Die Potenziale von Mitarbeitenden erkenne ich durch regelmäßige virtuelle Gespräche. Diese Potentiale dann im Arbeitsalltag mit Sonderaufgaben zu fördern und zu entwickeln, macht mich glücklich. So konnte ich bereits drei Mitarbeiterinnen zu Teamkoordinatorinnen und Expertinnen entwickeln. Aktuell entwickle und begleite ich eine Potentialträgerin aus meinem Team in Richtung der dritten Führungsebene.
Wie war dein Werdegang zur Führungskraft?
2010 bin ich von der AOK Rheinland/ Hamburg zur TK gewechselt. Ein Jahr später sprach mich mein damaliger Teamleiter an, ob ich mir Führung zutrauen würde und Interesse am Junior Management Programm, kurz JuMP, habe. „Warum nicht?“, dachte ich mir und habe mich beworben. Kurz nachdem ich mich für das TK-Nachwuchsförderungsprogramm JuMP qualifiziert hatte, durfte ich meine erste Führungsaufgabe übernehmen. Nach drei Jahren als Vertriebsleiterin in Mecklenburg-Vorpommern bin in den Vertriebspartner-Service nach Hamburg gewechselt. Nun führe ich ein Team mit 23 Mitarbeitenden. Veränderung und Weiterentwicklung fängt immer bei einem selbst an. Daher habe ich mich entschlossen nach JuMP auch das darauf aufbauende Management Programm zu absolvieren. Nach dem bestandenen Assessment Center freue ich mich nun auf die nächsten Entwicklungsschritte.
Wie ist deine Erfahrung: Führen Frauen anders als Männer? Und was zeichnet deinen Führungsstil aus?
Ich glaube, dass jede Führungskraft anders führt. Aus meiner Sicht hängt ein Führungsstil von der eigenen Einstellung, der Ausbildung und den Kompetenzen ab. Ich persönlich wurde in der TK sowohl von weiblichen als auch männlichen Führungskräften gefördert und begleitet, wofür ich sehr dankbar bin.
Meinen Führungsstil würde ich als kooperativ beschreiben. Ich fördere und fordere. Dabei versuche ich mich selbst und auch die Menschen um mich herum für das Credo “ sprechen vor schreiben“ zu gewinnen, da gute Kommunikation (ja, das geht auch virtuell) aus meiner Sicht der Schlüssel zu einem motivierten, leistungsstarken Miteinander ist.
Bei welchen konkreten Themen bezüglich der Gleichstellung in der TK siehst du noch Verbesserungspotential?
Durch den Workshop „Frauen in Führung“ in der TK-Unternehmenszentrale ist mir bewusst geworden, dass das Interesse von Frauen an Führung sehr hoch ist. Aber auch, dass Frauen in Führungspositionen in vielen Ebenen nach wie vor unterrepräsentiert sind. Aus meiner Sicht wäre es ein toller Erfolg, wenn die TK ihre selbst gesteckten Ziele des aktuellen Gleichstellungsplans erreicht.
Welchen Rat gibst du Kolleginnen, die sich in der TK für eine Führungsposition interessieren?
Mein erster Teamleiter in der TK hat mich damals im Wochengespräch gefragt „Ist deine Weiterentwicklung eine Hol- oder Bringschuld?“ Die Fragestellung habe ich mir damals zu Herzen genommen, da sie mir vor Augen führt, dass ich für meine Entwicklung in erster Linie selbst verantwortlich bin und mir die Unterstützung, die ich brauche, proaktiv einhole.
Sprechen Sie Ihre Führungskraft konkret auf Ihren Weiterentwicklungswunsch an. Schaffen Sie Verbindlichkeiten. Reflektieren Sie regelmäßig Ihre eigenen Stärken und Lernfelder, indem Sie sich z.B. Feedback einfordern. Seien Sie schon jetzt Vorbild für Ihr Team. Pflegen Sie Ihre Kontakte und Netzwerke, um Ihre Bedenken abzubauen. Trauen Sie sich, Rat und Hilfe bei erfahrenen Führungskräften einzuholen und zahlen Sie schon jetzt, z.B. durch Übernahme von Sonderaufgaben, auf Ihre persönliche Weiterentwicklung ein.