Ich heiße Karina Kröhnert, bin 39 Jahre alt und als Führungskräfteberaterin in der Personalentwicklung tätig.
Durch meine Tätigkeit in der Personalentwicklung ist das Thema Feedback für mich eine Grundlage der individuellen Weiterentwicklung. Das Thema taucht immer häufiger in den Anfragen unserer Führungskräfte auf. Der Wunsch nach einer besseren Feedbackkultur innerhalb eines Teams oder eines Unternehmens hat demnach deutlich an Bedeutung zugenommen.
Was bedeutet Feedback überhaupt? Und wie wichtig ist es?
Feedback ist eine Rückmeldung darüber, wie unser Verhalten auf andere wirkt. Anja von Kanitz (deutsche Sachbuchautorin und Kommunikationstrainerin) beschreibt es in ihrem Buch „Feedbackgespräche“ wie folgt: „Feedback ist eine Information darüber, wie unser Verhalten bei anderen ankommt.“ Dazu gehören ihrer Meinung nach mindestens:
- eine Beschreibung des Verhaltens aus Sicht des Feedbackgebenden. Also die Wahrnehmung aus einer konkreten Situation und
- die Beschreibung, wie dieses Verhalten auf den Feedbackgebenden gewirkt hat
Die Kompetenz konstruktives Feedback zu geben ist in der Arbeitswelt sehr wichtig, weil sie dazu beiträgt, dass Prozesse optimiert werden, da Störfaktoren offen angesprochen werden. Des Weiteren fühlen sich Mitarbeitende anerkannt und wertgeschätzt, was sowohl die Gesundheit jedes Einzelnen stärkt, sich aber auch positiv auf die Loyalität gegenüber dem Unternehmen bzw. dem Arbeitgeber auswirkt. Eine konstruktive Feedbackkultur wirkt außerdem konfliktvorbeugend sowie beziehungsstärkend und ist somit ein zentrales Element unserer Verstrauens- und Zusammenarbeitskultur.
Bei der Techniker Krankenkasse streben wir eine 360-Grad-Feedbackkultur an, bei der Offenheit und Mut, konstruktives Feedback zu geben, gefördert werden. Unsere Feedbackkultur unterstützt die Vertrauensbildung und stärkt die Zusammenarbeit innerhalb des Teams.
Wie funktioniert gutes Feedback? An welche Grundlagen kannst du dich halten?
In jedem Fall sollte jeder die Grundhaltung haben: „Ich bin ok, du bist ok“ – Feedback ist nicht als (Ab-)Wertung des Gegenübers zu sehen, weshalb es sinnvoll ist sich näher mit dem Thema auseinanderzusetzen und sich mit den Grundsätzen für gutes Feedback vertraut zu machen. Hier ein paar Tipps für Feedbackgebende und -annehmende:
Für Feedbackgebende:
- Führe einen Selbstcheck durch: Möchte ich meinen Gegenüber unterstützen oder ist es mir wichtiger Recht zu haben?
- Schätze deinen Gegenüber ein: Ist der Zeitpunkt gerade gut? Kann derjenige gerade aktiv zuhören?
- Betrachte die Rahmenbedingungen: Ist die Zeit, der Ort und sind die Umstände gerade angemessen?
Für Feedbacknehmende:
- Führe auch in dieser Rolle einen Selbstcheck durch:
- Bin ich gerade bereit zu lernen?
- Bin ich bereit mit der anderen Person zu sprechen/Feedback anzunehmen?
- Bin ich mental, emotional und physisch gerade aufnahmefähig?
Wie gibt man denn eigentlich konstruktives Feedback?
- Konkrete Beobachtung über die Sinnesorgane: „ICH habe wahrgenommen/gehört/etc. …“
- Benenne deine Gefühle: „ICH habe mich dadurch … gefühlt.“
- Persönliche Bedeutung: Welches Bedürfnis wurde erfüllt/nicht erfüllt? „MIR ist es wichtig/ICH wünsche mir/etc. …
Wichtig: Dein Gegenüber sollte niemals bewertet werden!
Wie geht man mit negativem Feedback (gut) um?
Negatives Feedback ist auch immer eine Chance zu wachsen. Dabei ist es wichtig, dass du dich nicht rechtfertigst, sondern versuchst aktiv zuzuhören und die Rückmeldung deines Gegenübers zu verstehen. Frage dich deshalb immer, was der/die Feedbackgebende wirklich meint und was du davon für dich lernen kannst. Jeder darf und sollte für sich selbst reflektieren und entscheiden, welche Inhalte des Feedbacks helfen, sich persönlich weiterzuentwickeln.
Und wie unterstützen wir unsere Arbeitnehmenden dabei eine konstruktive Feedbackkultur zu leben?
Die Techniker Krankenkasse bietet umfassende Möglichkeiten, Feedback-Kompetenzen zu entwickeln und aktiv in den Arbeitsalltag zu integrieren. Unsere 35,5-Stunden-Woche und das Lebensarbeitszeitkonto fördern zusätzlich eine ausgewogene Work-Life-Balance, die die Offenheit und Motivation für konstruktives Feedback unterstützt.