Frank Dennig ist seit 1990 Ausbilder im Fachzentrum Krankengeld und gehört zur Generation X (1965-1979). Lea Melcher ist Auszubildende im 1. Lehrjahr und gehört zur Generation Z (1996-2010). Nicht nur vom Alter sondern auch von den Berufserfahrungen her trennen die beiden einige Jahre. Welche unterschiedlichen Perspektiven die Generationen in ihren Arbeitsalltag mitbringen und welche Vorteile aber auch Herausforderungen sich daraus ergeben, verraten sie im Interview.
Wer seid ihr und wie lang seid ihr bei der TK?
Lea: Ich bin Lea, 23 Jahre alt und seit dem 01. August 2022 bei der TK als Auszubildende Kauffrau im Gesundheitswesen im Fachzentrum Krankengeld in Karlsruhe, aktuell im Team Leistungsmanagement.
Frank: Ich bin Frank Dennig, 57 Jahre alt und habe am 1. August 1986 bei der TK angefangen – damals auch als Azubi. Ich bin ebenfalls im Fachzentrum Krankengeld in Karlsruhe tätig und zudem Ausbilder.
Wie ist euer Team aufgestellt?
Lea: In meinem aktuellen Team sind 20 Mitarbeiter:innen (zzgl. meinem Mitazubi und mir). Das Alter ist gänzlich gemischt, von Mitte 20 bis über 50.
Frank: Wir sind aktuell 7 Azubis, zwei im dritten Ausbildungsjahr und fünf im ersten Ausbildungsjahr. Die jüngste Azubine ist 20 Jahre alt, der älteste 29 Jahre.
Wie funktioniert die Zusammenarbeit im Team? Machen sich die Altersunterschiede bemerkbar?
Frank: Unter den Azubis ist der Altersunterschied 9 Jahre, zu mir etwa 30 Jahre – damit gibt es natürlich unterschiedliche Ansichten zu den gesellschaftlichen und ausbildungsrelevanten Themen. Die Zusammenarbeit klappt aber super, weil wir uns alle aufeinander einstellen und das gemeinsame Ziel – eine erfolgreiche, abwechslungs- und erlebnisreiche Ausbildung – haben.
Lea: Als „junger Azubi“ wird man gehört und darf Verbesserungsvorschläge einbringen, da sich mit den Jahren eine gewisse „Betriebsblindheit“ einstellen kann. Wir werden als Bereicherung gesehen. Ich konnte daher bisher keine Probleme im Bezug auf die Altersunterschiede feststellen.
Welche Vorteile liegen eurer Ansicht nach in der generationsübergreifenden Zusammenarbeit?
Lea: Man profitiert sehr von den anderen Generationen. Bei den „Älteren“ lernt man von den Erfahrungen. Im Gegenzug bringen die „Jüngeren“ oftmals neue Ansichten zu verschiedenen Themen ins Team, die zu Optimierungen im Arbeitsprozess führen können. Deshalb finde ich, dass gut gemischte Teams eine Bereicherung für das Unternehmen sind.
Frank: Ich sehe die Vorteile ebenfalls in den unterschiedlichen Erfahrungen, von denen beide Seiten profitieren. Beispiel: Technik und Kommunikation. Die jungen Azubis wachsen quasi mit dem Smartphone auf, während es bei unserer Generation keine Smartphones gab.
Gibt es auch mal Herausforderungen im Austausch oder in der Verständigung?
Frank: Ja sicher. Sonst wäre es ja langweilig 😊 Das Thema Duzen in der Ausbildung und im Unternehmen TK ist gerade im Umbruch – das merken auch die Azubis. Es ist uns frei gestellt untereinander zu duzen. Damit gelingt es uns auf Augenhöhe zu kommunizieren. Wichtig ist, dass wir über alles reden. Mal in der Gruppe, mal unter vier Augen.
Lea: Durchaus gibt es Situationen mit anfänglichen Missverständnissen, aber auch hierbei ist Kommunikation der Schlüssel.
Ich bin der Meinung, wenn man offen miteinander kommuniziert, lassen sich potenzielle Herausforderungen und Missverständnisse schnell aus dem Weg räumen, egal welche Altersunterschiede bestehen.
Lea Melcher
Welche Erwartungen habt ihr an einen Arbeitgeber?
Frank: Sinnstiftende Arbeit und Aufgaben, gute Bezahlung, abwechslungsreiche Arbeitstage, Kommunikation auf Augenhöhe, Empathie und Wertschätzung, Freude und Spaß sowie klare Strategie und Zielkommunikation.
Lea: Und in Bezug auf Generationen: Aktive Förderung von Altersunterschieden, d.h. Gleichberechtigung unabhängig des Alters, gemischte Teams, hohe Altersbandbreite im Führungskräftebereich, Formate schaffen, um Austausch der Generationen und gegenseitiges Verständnis aktiv zu fördern.
Was ist euch besonders wichtig im Job?
Lea: Kommunikation und damit verbunden Offenheit, d.h., dass man alles ansprechen kann und darf und gehört wird. Ebenso finde ich es wichtig, dass die eigene Arbeit anerkannt und nicht als selbstverständlich angesehen wird. Individuell gefördert zu werden ist mir auch wichtig, um eigene Stärken optimal zu nutzen.
Frank: Einfach den Mitarbeitenden das Gefühl geben, wir sind die TK und ziehen alle an einem Strang. Durch meine vielen unterschiedlichen Aufgaben habe ich zu sehr vielen Kollegen Kontakt. In der gesamten TK. Wir sind sehr gut vernetzt und haben eine sehr gute Kultur der Zusammenarbeit. Das ist mir ein besonders wichtiger Aspekt in meinem Job.
Wo liegen die größten Unterschiede in den Generationen? Gibt es auch Gemeinsamkeiten?
Frank: Die größten Unterschiede liegen darin, dass ich mit 20 Jahren im Jahr 1986 unterwegs war und meine Azubis mit 20 Jahren in 2022. Daraus ergeben sich viele Dinge, die ich anders erlebt habe wie meine Azubis. Aber zum Glück haben wir auch viele Gemeinsamkeiten, wie zum Beispiel den Wunsch nach einem sicheren und zukunftsorientierten Arbeitsplatz und Spaß bei der Arbeit.
Lea: Fragt man die anderen Generationen hört man oft die Generation Z sei faul. Das finde ich schade, denn man wird abgestempelt, nur weil „wir“ zum Beispiel mehr auf eine Work-Life-Balance achten als es andere Generationen vor uns. War es früher noch gang und gebe, sich ein Eigenheim leisten zu können, zu heiraten und eine Familie zu gründen, führen die Dauerkrisen zwangsläufig dazu, dass Generation Z seine Zukunft nicht eng planen kann und sowohl flexibler als auch offener leben muss. Dafür hat die jüngere Generation das Privileg leichter einen Beruf zu bekommen, da die Nachfrage geringer als das Angebot ist.
Als Gemeinsamkeit sehe ich das Thema Familie, Freunde und Gesundheit. Es macht den Eindruck, dass es hier keine, bzw. keine gravierenden Unterschiede in den Altersbereichen gibt.
Welche Tipps habt ihr an die jeweiligen Generationen für eine gute Zusammenarbeit über Altersgrenzen hinweg?
Lea: Kommunikation und Austausch! Das ist sehr wichtig, um die jeweils andere Generation zu verstehen und um keine Missverständnisse und Vorurteile aufkommen zu lassen. Sprecht miteinander und lernt euch kennen 😊
Frank: Es hilft, sich in die Lage eures Gesprächspartners zu versetzen. Bleibt offen und kritisch und redet über alles – nicht nur über das Smartphone. Zudem sollten beide Seiten offen für Veränderungen sein.
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