Sven Tönnemann über die Vorteile eines dpm Bacheloranden
Sven Tönnemann (Master in Gesundheitsmanagement) arbeitet seit 2009 bei der TK und ist der Leiter des Teams „Grundsatz und Service“. Aufmerksam auf den Studiengang Design- und Projektmanagement wurde er 2020 durch Professorin Marjolein De Wilde, die damals einen Strategieworkshop mit den Führungskräften der TK moderiert hat.
Auch Herr Tönnemann setzt das „New Work“ Konzept in seinem Team um.
Er sprach in einem Interview ganz fasziniert von den Fähigkeiten eines dpm Absolventen:
„Ihr studiert da etwas, wo man denken lernt und die erlernten Denkstrukturen auf egal welches Produkt anzuwenden. Am Ende des Tages geht es für uns darum, diese Denkweisen im Unternehmen einzusetzen“.
Bei einem Problem wird häufig festgestellt ‚Das läuft nicht gut. Das müssen wir ändern.‘ Ein dpm Absolvent denkt ‚Wieso läuft es nicht gut? Warum ist das so und so?‘, bis hin zum Kern des Problems, was man eigentlich lösen muss.
Interview Benedikt Stürz
Was wolltest du als Kind werden?
Ich fand Innovation, Entwicklung & Technik immer ganz cool. Zwischendurch habe ich auch mit dem Gedanken gespielt, Lehrer oder Architekt zu werden.
Wo siehst du dich in 5 Jahren?
Ich mache das nicht an Orten oder Jobs fest. Ich hätte auch nie damit gerechnet, bei einer Krankenkasse zu landen. Ein cooler Job hat die Verantwortung für Zufriedenheit. Ein Traum wäre es 4 Tage die Woche im Homeoffice in/ auf einem Van in den Bergen vor einer Felswand zu arbeiten und zwischendurch, für neue klare Gedanken, an der Wand Bouldern zu gehen.
Wie sah früher das dpm Leben aus?
Ein typischer Tag: Aufstehen, fertig machen, zeitlich knapp zur Uni laufen (habe nur 5 min entfernt gewohnt), Kaffee in der Mensa holen, in Vorlesung setzen, in den Pausen quatschen, Übungen machen, 1,60 € Tagesgericht in der Mensa essen, nächster Kaffee, nächste Übung, Projektarbeit in Gruppen in Gebäude 2 in den Glasräumen, nach Hause. Am Wochenende dann auch mal WG-Partys.
Was ist dein Lieblingsplatz in Soest?
Die Wiesen am Campus, am Wall und natürlich Ampeln trinken im Altstadt Café.
Was waren besondere Momente im Studium?
Die Exkursionen, wo wir Präsentationen bei Projektpartnern und Unternehmen gehalten haben. Vor allem das Projekt für den Winzerort Maring-Noviand ist mir in Erinnerung geblieben. Fachschafts-Events, wie „Schlag den Prof.“ und dpm-Events, wie Werkstattgespräche.
Was ist dein Rat an eine/n dpmler*in?
Extrasemester nutzen für ein zusätzliches Praxissemester. Alles, was als Praxiserfahrung mitgenommen werden kann, hilft später. Genießt das Studium! Es ist eine einmalige Zeit.
Was bedeutet deine Berufsbezeichnung „Digitalisierung & Prozessmanagement“?
Ich finde es schwer, an meinen Beruf eine Bezeichnung zu machen. Ich definiere es immer als eine Mischung aus Prozess- und Projekt- und Changemanagement mit Digitalisierung + CX. Im Widerspruchsprozess: Für den unzufriedenen Kunden, im Veränderungsprozess die Abläufe so zu gestalten (intern und extern), dass diese transparent, einfach, schnell und digital sind. Dabei ist das Interne (wie arbeiten wir im Zentrum und mit den Dienststellen zusammen) und Externe (wie kann der Kunde Widerspruch einreichen und wie wird er darüber informiert) gleichermaßen wichtig.
Was war bisher ein besonderer Moment in deiner Arbeit?
Zwischenergebnisse vor dem Vorstand zu präsentieren und allgemein die Präsentationen von spannenden Projekten. Man hatte eine lange und intensive Vorbereitung, war zufrieden mit seinem Ergebnis und hat dann eine schöne Bestätigung bekommen. Das hat uns immer sehr gepusht.
Gibt es Hierarchien bei euch auf der Arbeit?
Die sind in einem bestimmten Level vorhanden. Ab der Teamleitung ist es schon hierarchisch bei einer klassischen Körperschaft öffentlichen Rechts. Du kannst nicht alles selber bestimmen. Unsere Führungskräfte sind allerdings sehr nahbar und es findet ein Austausch auf Augenhöhe statt. Jeder ist offen für Kritik und neue Ideen.
Was bedeutet „New Work“ für dich?
Es bedeutet vor allem Flexibilität für mich und daher selbstbestimmtes Arbeiten. Wenn man ein Morgentyp ist, fängt man früh an. Auch die Wahl des Arbeitsortes gehört für mich zu dieser Flexibilität. New Work funktioniert nicht, wenn man nur Mails hin und her schreibt. Man muss sich online connecten können und die entsprechenden Tools und Rahmenbedingungen bereitgestellt bekommen.
„Gestalte dein Arbeitsumfeld, ohne dass die Rahmenbedingungen strickt gestellt werden. So stell ich mir die Zukunft von Arbeiten vor“.
Wie klappen Homeoffice und der Umgang mit Stress für dich?
Am Anfang hatte ich ohne den Ortswechsel keine klare Trennung im Kopf. Mittlerweile kann ich den Laptop zu klappen und bin in 2 Sekunden raus aus der Arbeit und auch wieder drin, wenn ich ihn aufmache.
Beim eigenständigen Arbeiten setzen wir uns interne Deadlines, weil wir keinen direkten Kunden haben, der auf sein Produkt wartet. Dennoch will man schnell das Beste für den Versicherten erreichen. Ich laufe unter Stress ein bisschen besser. Lieber mehr zu tun als zu wenig. Klar kann es stressig werden, dennoch bringt mich so schnell nichts aus der Ruhe.