Interview mit Sven Grand zum Thema IT-Radar in der TK
Sven ist seit 2017 in der TK. Nach seinem Informatik-Studium an der Universität Hamburg, hat er lange als Softwareentwickler in verschiedenen Unternehmen gearbeitet, unter anderem an der Entwicklung von Labor-Informationssystemen und Röntgengeräten. Später arbeitete er dann als Software-Architekt für Entwicklungsmethoden und -prozesse. Bei der TK ist er jetzt IT-Architekt.
Was waren bisher und sind deine Aufgaben im Team IT-Architecture der TK?
Die TK hat eine eigenentwickelte Enterprise Applikation mit der wir alle Prozesse rund um die Versicherung unserer 11 Millionen Kund:innen abwickeln. Dafür habe ich zum Beispiel den Aufbau einer Informationsplattform über den aktuellen Stand der Architektur und Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Modulen der TK internen Anwendung zur Verwaltung der Kundenbetreuung initiert und mit umgesetzt. Darüber hinaus beschäftige ich mich mit der Beratung aller Arten von IT-Projekten. Daneben betreue ich das TK IT-Radar. Außerdem engagiere ich mich in der Mitarbeiterinitiative zur Nachhaltigkeit, die sich mit Maßnahmen für Klima- und Umweltschutz in der TK beschäftigt.
Wie entdeckt Ihr mit dem „TK IT Radar“ neue IT-Trends?
Mit dem „TK IT-Radar“ werden IT-Trends und Technologien beschrieben, die in naher oder fernerer Zukunft für die TK relevant werden können. Das Radar beleuchtet Trends und Technologien, die noch nicht oder nur teilweise in der TK eingesetzt werden. Die Vorgehensweise wird in vielen Unternehmen eingesetzt, um IT Trends und Technologien zu beschrieben, die in naher oder fernerer Zukunft für das jeweilige Unternehmen relevant werden können.
In unserem Architektur-Team arbeite ich mit 13 Kollegen zusammen, die fast alle Bereiche der TK IT-Landschaft abdecken. Sie kümmern sich um Themen wie Web- und App-Entwicklung, Datenbanken, Netzwerkinfrastruktur, Backend-Systeme, Cloud, API-Management, Enterprise-Applikation Entwicklung, Security, KI, Data-Analytics, Data-Lake und noch viele mehr. Zu unserer Arbeit gehört, sich über IT-Konferenzen, Schulungen, Zeitschriften, Blogs, Bücher ständig weiterzubilden. Man blickt also oft über den Tellerrand des Tagesgeschäfts hinaus. Dabei laufen einem zwangsläufig neue IT-Trends über den Weg.
Wieso sind Technologietrends und Entwicklungen für die TK relevant?
Wir müssen, sicherstellen, dass unsere IT-Landschaft immer auf einem aktuellen Stand bleibt. Am Ende des Tages können wir für unsere Kunden nur mit der besten Technik und den besten Methoden den besten Service liefern. Je nachdem, ob wir den direkten Einsatz empfehlen oder zum Ausprobieren raten, werden entsprechende Projekte oder „Proof of Concepts“ gestartet. Zu beobachtende Trends behalten wir weiter „auf dem Schirm“ und bewerten sie dann im nächsten IT-Radar neu.
Kannst du uns konkrete Beispiele zu den Trends nennen?
In den drei Jahren, in denen wir jetzt den IT-Radar veröffentlichen, haben sich so viele Trends angesammelt, dass die Auswahl schwerfällt. Ein Beispiel wäre „KI-gestütztes Softwareengineering“. Dabei beginnt z.B. eine Entwicklerin in einer Entwicklungsumgebung neuen Source Code zu schreiben. Über KI-Mechanismen werden automatisch größere Code Fragmente ergänzt. In gewisser Weise unterstützt die KI so den ‚typischen‘ Entwicklerinnenalltag, an dem man für spezielle und nicht alltägliche Fragestellungen die Lösung in Form von Code auf StackOverflow oder anderen Plattformen sucht. Tools, die „KI-gestütztes Softwareengineering“ umsetzen, sind auf dem Markt verfügbar. Dann kann geschaut werden, wie solche Trends in der TK umgesetzt werden können.
Welchen Beitrag leistet das IT-Radar innerhalb der TK?
Das IT-Radar steht häufig am Anfang einer Kette weiterer Aktivitäten. Sicherlich werden auch nicht alle Trends oder Technologien, die im IT-Radar veröffentlicht wurden, umgesetzt. Aber wenn es ein Trend dann doch schafft, ist das eine schöne Bestätigung seiner eigenen Arbeit.
Was begeistert dich an diesem Themenfeld in deinem Job besonders?
Es macht einfach Spaß, Trends und neue Technologien zu bewerten und dann zu sehen, wie sie uns helfen, in der IT kontinuierlich besser zu werden. Schließlich messen wir uns nicht nur an anderen Unternehmen unserer Branche, sondern schauen auch auf Technologievorreiter wie Google, Amazon, Netflix usw.